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Psychoanalyse, vom Triumph bis zur Selbstzerstörung. Tail 1

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Wenn sie weiter an Boden verliert, dann deshalb, weil sie sich konkurrierenden Therapien, aber auch ihren eigenen Widersprüchen stellen muss. Ist es unfähig geworden, sich selbst zu erneuern und sich einfach zu definieren?

Seit fünfzehn Jahren erlebt die französische psychoanalytische Bewegung eine schwierige Phase der Kritik und Befragung von allen Seiten. Neben den vielen Kontroversen, die die Medien beschäftigt haben, über das Schwarzbuch der Psychoanalyse (Catherine Meyer, 2005), die Dämmerung eines Götzen (Michel Onfray, 2010) oder das Management von Autismus, spiegeln die aktuellen Schwierigkeiten der Psychoanalyse nicht eher eine wahre "Identitätskrise" wider?

Diese Krise berührt nicht weniger als das Ziel der Psychoanalyse: Hat die Heilung einen Nutzen oder nicht? Ist es therapeutisch oder nicht? Ist es völlig nutzlos und frei, so wie Kunst für Kunst? Im Gegenteil, hat es einen Zweck? Und wenn ja, welche?

Die Behandlung verfolgt an ihrem Ursprung ein medizinisches Ziel: Sie neigt dazu, Symptome zu beseitigen oder den Patienten sogar zu "heilen". Der gelernte Neurologe Freud behält diese medizinische Perspektive immer im Hinterkopf, auch wenn er die Heilungsziele über das bloße Verschwinden offensichtlicher Symptome hinaus verfolgt (z.B. die Lösung psychischer Konflikte oder die Aufhebung von Repression und Widerstand). Der Vater der Psychoanalyse erklärt daher, dass "das Ziel der Behandlung immer die praktische Heilung des Patienten sein wird". Freud hatte daher zu dieser Frage immer eine ziemlich klare Position: Die psychoanalytische Methode hat für ihn vor allem ein therapeutisches Ziel. Aber im Laufe der Geschichte der Psychoanalyse haben seine Nachfolger mehrdeutigere Positionen eingenommen. Wenn sie sich in großem Maßstab ausbreitet und ein immer wichtigeres Publikum erreicht, wird die Psychoanalyse sowohl als Methode der Selbsterkenntnis als auch als Therapie betrachtet. Probleme im Zusammenhang mit der Heilung und Symptomlinderung werden manchmal zweitrangig. Einige schließen sie sogar einfach aus dem Analysebereich aus: Der Psychoanalytiker Conrad Stein sagt zum Beispiel, dass "die Psychoanalyse keinen praktischen Nutzen hat".

Eine philosophische Reise?

In den letzten Jahrzehnten haben sich viele Psychoanalytiker daher von jedem therapeutischen Ziel abgewandt, es durch individuelle Erfüllung ersetzt und - in der Regel ihrem Verteidiger - die Heilung von persönlichen Entwicklungstechniken gebracht. Viele psychoanalytische Diskurse enthalten Vorstellungen über die Verwirklichung der Persönlichkeit ("sich selbst sein", "dem tiefen Begehren angemessen sein"), Selbsterkenntnis (Introspektion) oder Weltoffenheit, unabhängig von Fragen des Leidens, der Symptome oder der Psychopathologie. Laut dem Psychoanalytiker Eric Laurent zielt die analytische Heilung beispielsweise auf "eine Übereinstimmung zwischen dem Subjekt und sich selbst". In anderen psychoanalytischen Diskursen werden diese persönlichen Ziele eher als philosophischer Weg erwähnt, bei dem der Einzelne allmählich große intellektuelle Illusionen aufgibt (wir finden hier den metaphysischen Ansatz), eine höhere geistige Klarheit erreicht und eine persönliche Bedeutung für sein Leben und die Welt entwickelt (die Heilung wird daher oft mit der sokratischen Maieutik verglichen).

Allerdings würde kein Psychoanalytiker akzeptieren, seine Disziplin als eine Technik der persönlichen Entwicklung oder als eine philosophische Schule zu betrachten. Dadurch sind die Positionen zum Ziel der Heilung immer verschwommener und oft widersprüchlicher geworden. So können beispielsweise diejenigen, die sich weigern, der Psychoanalyse eine psychotherapeutische Funktion zuzuordnen, gleichzeitig beleidigt sein, dass die therapeutische Wirksamkeit der Heilung in öffentlichen Debatten in Frage gestellt wird. Wenn die Psychoanalyse jedoch keine therapeutische Berufung hat, warum sollte man sich dann über Gutachten empören, die ihre therapeutische Wirksamkeit in Frage stellen oder sie mit der anderer Methoden in ein Gleichgewicht bringen? Wenn Psychoanalytiker laut und deutlich behaupten, dass die Psychoanalyse keine "niedrigen" therapeutischen Berufe hat, riskieren sie dann nicht, sie in den Bereich der Persönlichkeitsentwicklung oder Philosophie zurückzuschicken?

Die zeitgenössische psychoanalytische Bewegung kämpft daher darum, sich auf diese wesentlichen Fragen zu positionieren. Sie kommen in den vielen Debatten, die die französische Psychoanalyse umfassen, beharrlich zurück, sei es in Bezug auf Bewertung, Ausbildung oder ihre Anwendungsbereiche. Ob auf der Ebene der globalen psychoanalytischen Bewegung oder jeder einzelnen Heilung, die Psychoanalyse wird durch den Zweck definiert, den sie sich selbst setzt.

Fortsetzung in Teil 2...