Der August Erich Kaestner Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und maeht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer saet, muss maehen.
Und wer maeht, muss saeen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, bruechigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, ueppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.
Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssuess vorueberwehte?
In Buechern liest man gross und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, -
das Unverstaendliche bleibt unverstaendlich.
Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht's nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hoert die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie gro; und grenzenlos ist die I