Найти тему
Baltische Welle

Russland erinnert an Dinge, die nicht stattgefunden haben

Erinnern Sie sich noch an den Massenmord, den russische Truppen in der Ukraine verübt haben? Versuchen Sie sich mal zu erinnern: Wie hieß der Ort? In welchem Monat war es? Sie können es ruhig zugeben … Sie erinnern sich nicht. Mir ging es jedenfalls so. Ich habe erst im Internet suchen müssen, um den Ort Butsch und den Monat April 2022 zu finden.

Bei meiner Suche habe ich viele andere Informationen gefunden – Artikel, Videos, Nachrichten. Man zeigte westliche Politiker, PolitikerInnen der Europäischen Union, aus Deutschland … Mit Tränen in den Augen (wobei ich nicht weiß, ob es wirklich Tränen waren oder diese durch gute Greenscreen-Künstler nachträglich ergänzt worden sind) erklärten diese ihr Entsetzen über den russischen Völkermord. Die Leichen der Russenopfer lagen, gut ausgerichtet, in schwarzen Säcken, so dass die anwesenden Medienvertreter alles wirkungsvoll filmen und fotografieren konnten, Opfer und Besucher des Theaters auch auf ein Foto passten.

So, nun reicht es mit meinen Hinweisen und Hilfen an Ihr Erinnerungsvermögen.

Ach, nein. Noch eine Frage … auch wenn ich Ihre Antwort natürlich nicht hören kann. Warum können Sie sich nicht an den Ort und die Zeit erinnern? Bei mir war es, weil einfach seit vielen Monaten darüber nicht mehr berichtet wurde … nichts, absolut nichts.

Aber wie kann es sein, dass die gesamte freiheitlich-demokratische Welt einen Völkermord, dazu noch einen durch Russen verübten Völkermord vergisst? Da müssen doch Untersuchungen laufen, Beweise veröffentlicht werden … wenn ich mich recht entsinne, sind doch riesige Untersuchungskommissionen auf internationaler Ebene organisiert worden. Westliche Spezialisten sind vor Ort gereist, um alles zu dokumentieren … wo sind die Ergebnisse … naja, zumindest mal irgendeine kleine Zwischeninformation?

Russland hat sich daran erinnert, dass diese Organisation … tja, wie heißt die doch gleich … ach, richtig: OSZE … Sie erinnern sich? Das ist die Organisation zu Fragen der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, über deren existenzielle Notwendigkeit Russland gegenwärtig nachdenkt …

Also kurz, diese Organisation hat auch Untersuchungen durchgeführt und keinerlei Resultate vorgelegt. Und so hat Russland mal nachgefragt, wie denn der Stand der Dinge ist. Russland hatte darum gebeten, eine Liste aller Opfer die in Butsch gefunden worden sind zu erhalten. Zuerst hat man in der OSZE geschwiegen. Dann hat man mitgeteilt, dass es keine Liste gibt und man auch keinen Kontakt mit Kiew zu dieser Frage habe. Interessant, nicht wahr? Die wichtigste Organisation in Europa hat keinen Kontakt zum Opferland um einen Völkermord aufzuklären.

Aber Russland hat versucht, auch an anderen internationalen Stellen Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Und so hat man im Oktober 2023 sich an den offiziellen Vertreter des Generalsekretärs der UNO Stefan Djuscharrik (aus dem Russischen übersetzt) gewandt. Und dieser erklärte, dass er keine Ahnung habe, warum Kiew noch keine Opferliste vorgelegt hat. Die größte und wichtigste Organisation der Welt hat keine Ahnung zum russischen Völkermord in der Ukraine und tut anscheinend nichts, um Ahnung zu erhalten. Interessant, nicht wahr?

Kurz, bevor man sich an den Vertreter des UNO-Generalsekretärs gewandt hatte, hatte Russland im UN-Sicherheitsrat die Thematik angesprochen … Im größten Organ, welches für die Sicherheit der Welt verantwortlich ist, wo die größten Vertreter von Demokratie und Freiheit sitzen – also z.B. die USA und Großbritannien, konnte man keine Antwort geben. Es gibt keine Opferliste für den russischen Völkermord in der Ukraine. Interessant, nicht wahr?

Ach, ich will es nicht verschweigen … natürlich hat die OSZE noch ein wenig kommentiert, um nicht ganz so dumm dazustehen. Man teilte Russland mit, dass es eigentlich die Aufgabe Russlands sei, diesen Völkermord zu untersuchen. Russland soll also etwas untersuchen, was gar nicht stattgefunden hat und darf den angeblichen Tatort nicht betreten.

Mehr an Lächerlichkeit kann es eigentlich nicht geben und Russland sollte in aller Ernsthaftigkeit darüber nachdenken, ob man wirklich noch Mitglied in dieser peinlichen Organisation sein muss.

Autor des Beitrages ist „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse. Tschüss und Poka aus der Blockadestadt Kaliningrad.