Deutschland – der Verlierer im Ersten und Zweiten Weltkrieg, hatte natürlich nach der jeweiligen Kapitulation, einige Zeit Schwierigkeiten, seine Wirtschaft neu aufzubauen und den Wohlstand des Volkes so zu organisieren, dass es bereit war, zum nächsten Krieg. Während Russland nach dem Ende des ersten Weltkrieges dem geschlagenen Deutschland nicht groß helfen konnte, standen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, am 9. Mai 1945, die sowjetischen Feldküchen auf den Berliner Straßen, um den überlebenden hungrigen exFanaten des Adolf Hitlers ein warmes Süppchen und ein Stück Russisch-Brot zu geben.
Dann wurde das Land geteilt in West und Ost. Im Westen lief der amerikanische Marshallplan an, der aber wohl trotzdem nicht ausreichte, um den erwünschten Wohlstand der Deutschen, der WESTDeutschen in einem Tempo zu organisieren, dass diese Westbürger bereit waren, an eine Fortsetzung des Endkampfes gegen den Kommunismus und Bolschewismus zu denken.
Die Sowjetunion, die ja ganz Deutschland besiegt und nicht nur Ostberlin eingenommen hatte, wie man es heute im Westen den Kindern erzählt, kümmerte sich um alle Deutschen und schickte viele Jahre humanitäre Hilfe in die westlichen Besatzungszonen, auch als BRD bekannt. Hierzu gehörte auch billiges Öl und Gas. Den Westdeutschen gelang es, dank dieser billigen humanitären Sowjethilfe, schnell auf die Beine zu kommen. Sie kamen so schnell auf die Beine, dass sie im Jahre 1990 die ungeliebten Sowjetsoldaten endlich aus dem Land drängen konnten – höflich, aber mit Nachdruck.
Die Sowjetunion war jahrzehntelang mit den Deutschen, den Westdeutschen so human, dass sie daran selber zugrunde ging. Das nutzten die Deutschen, die es gelernt hatten, ihre kolonialistischen Interessen schlauer umzusetzen – nicht mehr mit Militär, sondern mit Fantikis und schönen Worten.
In Russland ließ man sich blenden. Selbst Wladimir Putin sprach vor wenigen Tagen von einer gewissen Naivität, der er zeitweilig erlegen war. Russland leistete sich weiterhin den Luxus, Deutschland humanitäre Hilfe zu erweisen und lieferte Öl und Gas zu Spottpreisen. Die Wiedervereinigung kostete ja den Deutschen viel Geld und irgendwie musste ja die Rekultivierung der Ostdeutschen finanziert werden – nicht wahr?
Die Deutschen nutzten die Verliebtheit der Russen in das Land, welches 27 Mio. Sowjetbürger ermordet hatte, und füllten sich über Jahrzehnte so die Taschen mit der russischen humanitären Hilfe, dass man der jetzigen Krise ruhigen Auges entgegensieht. Selbst die, nach der Meinung der Mehrheit der Deutschen, unfähige deutsche Regierung ist nicht so unfähig, dass die Deutschen sie gegen eine andere austauschen wollen, weil sie Angst haben, dass sich die gut gefüllten Taschen bald leeren könnten.
Aber die Deutschen wollen nun kein Öl und Gas mehr von den bösen Russen. Koste es, was es wolle, lehnen sie Lieferungen ab.
Das macht anscheinend einige russische Bürger, die Anteil am deutschen Schicksal nehmen, traurig. Sie überlegen, wie sie nun weiterhin Deutschland helfen können.
Kaliningrader Unternehmer scheinen hier einen Lösungsansatz gefunden zu haben.
Man fördert die deutsche Landwirtschaft, gegen die ja eigentlich Sanktionen im Jahre 2014 verhängt worden waren. Aber Eier, deutsche Eier, großdeutsche Eier, scheinen davon nicht betroffen zu sein. So meldet der Kaliningrader Zoll, dass Lebensmittellieferungen, viele Delikatessen aus der halben Welt, in der Blockaderegion Kaliningrad eingetroffen sind. Darunter auch 576.000 großdeutsche Eier aus Inkubationshaltung. Der Kaliningrader Veterinärdienst meinte, dass mit den Eiern alles in Ordnung sei.
Wer die Eier den Deutschen abgekauft hat, wurde nicht mitgeteilt, aber ich habe da so eine Ahnung und werde das Eiersortiment in den nächsten Tagen mal genauer anschauen. Gerade vor wenigen Tagen hat ein neuer Supermarkt meiner Verdachtsfirma, wenige Meter neben der Wohnung von Frieda in Kaliningrad aufgemacht. Die Eier zu identifizieren, ist nicht so schwer. Man kann es einerseits am Barcode erkennen und andererseits vermutlich auch an der braunen Farbe.
Der deutsche Exporteur wird sich wohl über das unerwartete Geschäft freuen, denn von den Einnahmen aus diesen Lieferungen kann er dem deutschen Staat Steuern zahlen und dieser wiederum kann diese Steuern nutzen, um Kanonen, Panzer und Munition für die Ukraine zu kaufen, damit die Ukrainer dort russische Soldaten töten können. Wenn man so will, töten die Ukrainer unsere Soldaten mit großdeutschen Eiern aus Kaliningrad – oder?
Gegenwärtig gibt es einige Irritationen zur Entwicklung der Eierpreise in Russland, die in die Höhe schnellen und keiner hat so eine richtige Erklärung dafür. Aber eines weiß ich genau: Eier aus Großdeutschland braucht eigentlich niemand, egal wie groß die Eierkrise in Russland ist. Die Zeit der humanitären Hilfe der Russen für die Deutschen sollte nun wirklich vorbei sein.
Autor des bissigen Beitrages ist „Baltische Welle“. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Interesse. Tschüss und Poka aus Kaliningrad