Найти в Дзене
Baltische Welle

Wer ist der Lieblingsbeamte von Erichowitsch?

Was glauben Sie, meine lieben Leser und Zuschauer, welcher russische Beamte ist mein ganz persönlicher Lieblingsbeamter?

Putin? Nein! Putin ist für mich kein Beamter, sondern Präsident, also Politiker.

Lawrow? Schoigu? Wolodin?

Nein, das sind alles Politiker.

Bliebe vielleicht noch Gerassimow, der Chef des russischen Generalstabes?

Nein, der ist es auch nicht.

Es ist Daniel Jegorow.

Der Name sagt ihnen vermutlich nichts, obwohl ich ihn in der Vergangenheit schon mehrmals erwähnt und diesen jungen Mann bereits mit Komplimenten überschüttet hatte.

Daniel Jegorow ist der Nachfolger von Mischustin.

Nein, keine Sorge, Mischustin ist immer noch Premierminister Russlands. Aber bevor er diese Funktion antrat, war er Chef der russischen Steuerbehörde. Gemeinsam mit Jegorow haben beide in einer unglaublich effektiven Arbeit die russische Steuerbehörde reformiert und zu einer außerordentlich modernen Behörde gemacht. Noch ist nicht alles perfekt, aber die Steuerbehörde ist auf dem besten Wege eine vollständig digitale Behörde zu werden.

Persönlich gehe ich davon aus, dass ich als russischer Unternehmer für das Jahr 2023 schon keine Steuererklärung mehr abgeben brauche. Die Steuerbehörde wird die Erklärung für mich machen und ich brauche – im Umkehrschluss – nur noch prüfen, ob die Steuerbehörde alles richtig gemacht hat. Dann klicke ich auf „OK“ oder „ladno“ und schon ist alles erledigt. Die Steuern zieht die Behörde dann von meinem Bankkonto ein.

Und Jegorow hatte die Gelegenheit sich mit dem russischen Präsidenten Putin zu treffen. Er konnte ihm mitteilen, dass die Steuereinnahmen des Staates im Jahre 2023 um neun Prozent gestiegen sind. Das ist schön, aber ein Teil dieser Steigerung ist natürlich darauf zurückzuführen, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen in Russland gestiegen sind. Damit ist auch die Mehrwertsteuer gestiegen und somit erklärt sich auch ein Teil der gestiegenen Steuereinnahmen. Russland ist gerade erst dabei, seine Wirtschaft neu zu orientieren. Neue Firmen ersetzen die alten westlichen Firmen, die im Rahmen von Steueroptimierungen natürlich Gewinne exportiert oder aber bereits durch Überfakturierung im Ausland erwirtschaftet und damit den russischen Staat geschadet haben.

Ein Teil der im Ausland, in ausländischen Offshore-Zonen registrierten, russischen Firmen, kehren nun endlich wieder nach Russland zurück, denn die Gefahr der Beschlagnahme ihrer Vermögen ist sehr groß geworden. Diese ganzen Prozesse nehmen viel Zeit in Anspruch, so dass wohl die wirkliche Explosion der Steuereinnahmen für Russland erst noch bevorsteht – vielleicht im Jahre 2025, vielleicht auch erst 2026.

Jegorow informierte den Präsidenten, dass die Regionalsteuern um 14 % gestiegen sind, die Lohnsteuern um 13 Prozent und die Gewinnsteuern um 20 %.

Der russische Haushalt ist für das Jahr 2023, aber auch für 2024 defizitär. Je höher die Steuereinnahmen werden, um so geringer wird letztendlich das Haushaltsdefizit ausfallen, wenn der Staat die Jahresbilanz erstellt.