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Baltische Welle

Der Ton in Moskau ändert sich. Wir sprechen von Krieg mit dem kollektiven Westen

Das offizielle Russland ändert die Tonlage, wie der aufmerksame Leser der russischen Medien am Sonntag feststellen konnte. Der Einsatz der russischen Truppen in der Ukraine ist nach wie vor eine Sonder-Militäroperation. Aber die Realitäten auf dem Territorium der Ukraine wurden durch den Sprecher des russischen Präsidenten als „Krieg des kollektiven Westens“ bezeichnet.

Dmitri Peskow, Putins Pressesprecher, äußerte sich gegenüber RT dahingehend, dass Russland eine Sonder-Militäroperation gegen die Ukraine begonnen habe. Die Ziele waren klar definiert: Gewährleistung der Sicherheit Russlands an seiner Südgrenze durch Entmilitärisierung, EntNAZIfizierung, Neutralisierung der Ukraine.

Man war kurz davor, dieses Ziel zu erreichen. Konkret waren es nur wenige Stunden bis zur Unterzeichnung eines Abkommens mit der Ukraine Ende März vergangenen Jahres.

Putin nutzte die Anwesenheit afrikanischer Politiker in Moskau, die sich als Vermittler im Konflikt einbringen wollten und zeigte diesen eine russisch-ukrainische Vereinbarung, die Ende März ausgehandelt worden war und bereits die Unterschriften beider Seiten trug. Als Zeichen guten Willens hatte Russland damals seine Truppen vom Kiewer Stadtrand und anderen Städten, Orten und Regionen zurückgezogen. Ein Fehler, wie wir heute wissen. Der Westen verkaufte diesen Rückzug als Sieg der ukrainischen Truppen und als „Sahnehäubchen“ wurde auch schnell „Butschta“ organisiert – vermutlich eine Nemmersdorf-Kopie.

Dann kam die Weisung aus den USA, keinerlei Vereinbarungen mit Russland zu unterzeichnen. Die USA wollten den Krieg mit Russland und die Ereignisse seit Anfang April 2022 zeigen, dass wir Krieg mit dem kollektiven Westen haben – so wie von den USA gefordert.

Somit änderte sich Schritt für Schritt, so wie die immer wieder erklärte „Rote Linie“ sich flexibel bewegte, die Militäroperation in einen Krieg.

Kreml-Sprecher Peskow spricht davon, dass die Ukraine komplett ihre Souveränität verloren hat. Sie kann nicht mehr selber über ihr Schicksal und über einzelne Handlungen entscheiden. Der kollektive Westen hat das Land unter seine völlige Kontrolle gebracht.

„Es ist wirklich so, dass die Sonder-Militäroperation in der Ukraine deshalb begonnen wurde, um gegen das Kiewer Regime vorzugehen und die Bevölkerung im Donbass zu schützen. Jetzt befinden wir uns faktisch in einem Krieg zwischen Moskau und dem kollektiven Westen“, - so Peskow.

Peskow glaubt, dass ein Großteil der Aufgaben im Rahmen der Militäroperation bereits erfüllt ist. Die Ukraine hat kaum noch eigene Vorräte an Munition und Militärtechnik. Da der Westen weiterhin die Ukraine aufrüstet, wird Russland entschiedenere Schritte unternehmen müssen.