Привет!
А вы знаете, что сегодня, 06.06.2021, день рождения всемирно известного русского поэта Александра Сергеевича Пушкина?
Надо отметить, что А.С. Пушкина знают и любят в Германии, а в некоторых немецких городах есть даже улицы, которые носят имя прославленного русского поэта.
Сегодня я предлагаю вам прочитать стихи Александра Сергеевича Пушкина в переводе на немецкий язык.
Ich liebte Dich ...
Ich liebte Dich: vielleicht ist dieses Feuer
In meinem Herzen noch nicht ganz verglüht;
Doch Deine Ruh ist mir vor Allem theuer,
Durch nichts betrüben will ich Dein Gemüth.
Ich liebte Dich, stumm, hoffnungslos und schmerzlich,
In aller Qual, die solche Liebe giebt —
Ich liebte Dich so wahrhaft und so herzlich,
Gott geb', daß Dich ein Andrer je so liebt!
AN***
(1825)
Ein Augenblick ist mein gewesen:
Du standst vor mir mit einemmal.
Ein rasch entfliegend Wunderwesen.
Der reinen Schönheit Ideal.
Im schmerzlich hoffnungslosen Sehnen.
Im ew’gen Lärm der Menschenschar,
Hört ich die süße Stimme tönen.
Träumt ich das milde Augenpaar.
Allein im Kampf mit dem Geschicke
Und in der Jahre düsterm Gang
Vergaß ich deine Engelsblicke
Und deiner süßen Stimme Klang.
Und lange Kerkertage kannt ich.
Es ward die Brust mir stumm und leer.
Für keine Gottheit mehr entbrannt ich.
Nicht weint ich, lebt ich, liebt ich mehr.
Es darf die Seele nun genesen:
Und du erscheinst zum zweitenmal,
Ein rasch entfliegend Wunderwesen,
Der reinen Schönheit Ideal.
Und wieder schlägt das Herz voll Weihe.
Sein Todesschlummer ist vorbei.
Für eine Gottheit glüht’s aufs neue,
Es lebt, es weint, es liebt aufs neu.
(Aus dem Russischen von Karolina Pawlowa (Jaenisch))
Das Denkmal
An Denkmal hab' ich mir in meinem Volk gegründet,
Nicht Menschenhand erschufs, kein Gras bewächst den Pfad —
Doch stolzer ragt es auf als jenes das verkündet
Napoleon'sche Ruhmesthat.
Nein! ganz vergeh' ich nicht: mag auch zu Staube werden
Was der Verwesung Raub, der Leib den man begräbt —
Im Liede lebt mein Geist, so lange noch auf Erden
Auch nur ein einz'ger Dichter lebt.
Durch alles Russenland trägt meinen Ruhm die Muse,
Wo einst mich jeder Stamm in seiner Zunge nennt,
Der stolze Slave mich, der Finne, der Tunguse,
Wie der Kalmyk der Steppe kennt.
Und lange wird mein Volk sich liebend mein erinnern,
Weil ich es oft erfreut durch des Gesanges Macht,
Für alles Gute Sinn erweckt in seinem Innern,
Und den Gefallnen Trost gebracht.
O Muse! folge stets der Stimme deines Gottes,
Fürcht' nicht Beleidigung, nicht auf Belohnung sieh,
In Gleichmuth hör' dm Ruf des Ruhmes wie des Spottes,
Und mit den Thoren streite nie!
Aus dem Russischen von
Friedrich Martin Bodenstedt