Sekunden vergingen, aber Serzh wollte nicht aufhören zu schauen. Er wusste, dass da etwas war, eine schwer fassbare Bewegung, die ihn nicht wegschauen ließ. Für einen Moment vergaß er seine Höhenangst, seinen Hof und Andrej, der ihn zum Weitermachen aufrief. Er stand auf den Zehenspitzen und hielt sich an den Hängen fest wie ein gekreuzigter Mann, der in einer Höhe von zwei Metern hing, und wie ein Raubtier nach Beute suchte.
Sein Gesicht kam aus der Dunkelheit, faltig und leicht gelblich. Kleine schwarze Augen - Perlen starrten Serzh wütend an.
Der Junge wartete auf so etwas wie das hier. Nach all diesen Hollywood-Filmen erwartete er das, aber trotz all seiner Bereitschaft wurde er reflexartig aus dem Glas abgewiesen. Seine Hände zitterten und rutschten an den Hängen entlang. Serzh fiel um. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie sich das Fenster von ihm weg bewegte, als seine Finger versuchten, eine gebogene Blechfensterbank zu greifen, aber einen Millimeter vom Ziel entfernt flogen. Seine Beine kommen von der Traufe und zum ersten Mal in seinem Leben fühlt sich Serzh frei, zu fallen. Leichtes und ungewöhnliches Zittern irgendwo im Bauch.
Die gelbe Wand der Klinik wurde durch einen dunkelblauen Abendhimmel ersetzt. Mehrere Sterne hatten sich bereits durch das Stadtlicht geschlagen. Serzh schaffte es, sechs zu zählen, aber der Asphalt ließ ihn nicht fertig werden.
Der Schlag war hart und schmerzhaft. Der erste Boden berührte seinen Rücken und dann seinen Kopf. Im ersten Moment entschied der Junge, dass jemand ein Feuerwerk in seinem Gas organisiert hatte. Die umgebende Realität schauderte leicht und verschwand und stürzte ihn in eine kühle und stille Dunkelheit.
- Hey, am Leben?
Die Dunkelheit verflüchtigte sich allmählich und Serzh kam zur Vernunft. Er öffnete die Augen und sah, dass er das gleiche faltige und leicht gelbliche Gesicht hatte, sein Besitzer war ein fünfzigjähriger Mann in einer alten verblassten Windjacke und Sporthose mit Streifen an den Seiten.
- Geht es dir gut? - fragte Andrej, der neben ihm stand.
Serzh hob sich hoch und fühlte den Hinterkopf, eine kleine Beule darauf.
- Ich glaube, es geht mir gut, - antwortete er, - aber was ist passiert?
- Du bist von der Traufe gefallen und hast dir den Kopf hart geschlagen, - ein Mann hat Sergei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen, - ich sitze, ich fasse niemanden an, ich löse die Bratpfanne. Plötzlich höre ich Stimmen. Nun, ich glaube, die Diebe klettern. Ich ging nachsehen und da hängst du am Fenster. Nun, ich wollte dich erschrecken, damit es keine schlechte Sache wird, und du nimmst es und fällst. Hattest du Angst?
- Ich habe ein wenig, - antwortete Serzh.
- Was machst du überhaupt hier, huh? Warum gehst du auf den Gesimsen herum?
- Es ist einfach so, - Andrey hat sein freundlichstes Lächeln dargestellt, - wir spielen Bergsteigen.
- Also, wie ist es? Dein Freund hat wahrscheinlich schon gespielt? - der Wächter legte seine Hand auf den Hinterkopf von Serzh, - Ist ihm schwindelig?
- Es tut ein wenig weh.
- Es ist kein Wunder, wie hoch ich aus dem Hinterkopf gefallen bin. Wie konntest du nur so hochklettern...
- Wirst du uns schimpfen? - fragte Serzh und freute sich auf einen guten Kampf. Er hatte sich bereits einen langen Abend in der Ecke im Flur vorgestellt.
-Warum beschweren sich Fremde bei uns über dich? Warum wirst du so unverantwortlich? Schau in die Wand und denke über dein Verhalten nach, vielleicht was du endlich verstehen wirst. Als ob es einmal geholfen hätte.
- Was ist so schlimm daran, dich zu schimpfen? - Ich war kein Kind, oder?
- Also hatten wir Glück? - Andrei war überrascht.
- Ja, - der Mann lächelt irgendwie unangenehm und kalt. Serzha's Lächeln gab ihm eine leichte Schüttelfrost auf seinem Rücken. Beide Reißzähne am Oberkiefer der Wache waren mit Goldkronen bedeckt, was ihm einen räuberischen und aggressiven Blick verlieh.
- Wie war euer Name, Leute?
- Ich bin Andrej.