Obst und Samen
Es ist bekannt, dass sich verschiedene Gattungen und einzelne Arten durch Apomixis (das Setzen von Samen ohne Befruchtung) entweder ganz oder zusätzlich zu den normalen sexuellen Mitteln vermehren. Die in der nördlichen Hemisphäre bekannte Gattung Antennaria (Mussytoes) ist zweihäusig, und einige der Arten sind in weiten Teilen ihres Verbreitungsgebietes nur durch Destillatpflanzen vertreten. In dieser Gattung liefert die normale sexuelle Fortpflanzung eine gleiche Anzahl von Staminat- und Destillatpflanzen, aber die apodiktische Fortpflanzung liefert nur Destillatpflanzen. Apomixis ist oft mit der Polyploidie (das Vorhandensein von drei oder mehr kompletten Chromosomensätzen in jeder Zelle) in Asteraceae verbunden, ebenso wie mit einer früheren Geschichte der Hybridisierung.
Die Mitglieder von Asteraceae produzieren eine Fruchtart namens Nussbaum, die trocken und einsam ist und sich bei Reife nicht öffnet. Die scheinbaren Samen der Sonnenblume zum Beispiel sind eigentlich Nüsse. Der Rumpf ist die Achenialwand, und die eigentliche Samenschicht, die den Embryo umgibt, ist eine dünne, papierartige Schicht. Der Samen hat praktisch kein Endosperm; seine Reserve-Nahrung wird weitgehend in den beiden Keimblättern (Samenblätter) des Embryos gespeichert. In der Samenausbreitung der Asteraceae sind es tatsächlich die Nüsse (die jeweils einen Samen enthalten), die verteilt sind.
Die Samen vieler Asteraceae-Arten sind auf verschiedene Weise verteilt, oft unterstützt durch Modifikationen des floralen Pappus. Wenn der Pappus aus zahlreichen Kapillarborsten besteht, wie z.B. bei Taraxacum officinale (Löwenzahn), erleichtert er die Verteilung der Nüsse durch den Wind, indem er für Auftrieb sorgt. In einigen anderen Gattungen, wie z.B. Bidens (Bettelstock), werden die Pappusgrannen mit Widerhaken versehen, was es ihnen erlaubt, in Fell oder Kleidung zu stecken, und einige Nüsse werden so von Tieren transportiert. Ebenso haben einige Arten Stachelstrukturen oder sind mit Haken oder Stacheln versehen, wie z.B. im Xanthium strumarium (Cocklebur) oder Arctium (Klette), die Menschen oder Tiere als Transportmittel einsetzen. Bei Cocklebur und Klette sind die den Entwicklungskopf umgebenden Schutzblätter (involucre) mit Haken versehen, und der gesamte Kopf ist intakt verteilt. Die eingehakten Köpfe der Klette sollen die Erfindung von Velcro inspiriert haben, einem modernen Stoffverschluss mit vielen winzigen Haken, die an einer Basis mit zahlreichen kleinen Schlaufen befestigt werden. Bei Coreopsis (Zeckensaat) ist die Nuss dünn und flach, und die Oberfläche wird durch das Vorhandensein eines noch dünneren erweiterten Randes (Flügel) vergrößert.
Andere Mittel zur Saatgutausbringung sind weniger verbreitet. Die Nüsse von Arten, die an nassen Orten wachsen, können im Schlamm an den Füßen von wandernden Wasservögeln getragen werden. Diejenigen einiger Arten am Flussufer sind schwimmfähig und erreichen die Ausbreitung durch Schweben, bis sie wasserdurchtränkt sind. In Centaurea und einigen verwandten Gattungen sind die Achänen für Ameisen attraktiv, die sie herumtragen und sich von speziellen Teilen der Wand ernähren. Die Nüsse einiger Ackerunkräuter wurden weit verbreitet, indem sie mit den Samen von Kulturpflanzen vermischt wurden. Viele andere Mitglieder des Ordens haben keine offensichtlichen Mittel zur Verbreitung von Samen.
Samen und Früchte. Die Samen und Früchte sind das Ergebnis der Befruchtung oder der sexuellen Vermehrung bei Pflanzen. Der Eierstock in Angiospermen entwickelt sich zur Frucht, während die Eizellen zu den Samen werden, die in der Frucht eingeschlossen sind. Samen finden sich sowohl in Gymnospermen als auch in Angiospermen.
Für weitere Anwendungen siehe Frucht (Disambiguierung).
Kulinarische Früchte
In der Botanik ist eine Frucht die Samen tragende Struktur in Blütenpflanzen (auch Angiospermen genannt), die nach der Blüte aus dem Eierstock gebildet wird.
Früchte sind das Mittel, mit dem Angiospermen Samen verbreiten. Insbesondere essbare Früchte haben sich mit den Bewegungen von Mensch und Tier in einer symbiotischen Beziehung als Mittel zur Saatgutverteilung und -ernährung vermehrt; tatsächlich sind Mensch und viele Tiere von Früchten als Nahrungsquelle abhängig geworden[1] Dementsprechend machen Früchte einen wesentlichen Teil der weltweiten landwirtschaftlichen Pфen umfangreiche kulturelle und symbolische Bedeutungen erhalten.