Hilfe für Menschen mit psychischen Störungen, präventive Erkennung von Hautkrebs, vereinfachtes Lesen von medizinischen Tests.... All diese Innovationen wurden am 10. September 2019 im EIT Digital vorgestellt. Die Gesundheitsgründer, die sich in einem "paneuropäischen Ökosystem" versammelt haben, hoffen, den medizinischen Sektor zu verändern.
Am 10. September 2019 öffnete die vom EIT Digital organisierte Veranstaltung in Brüssel ihre Pforten für mehr als 1000 Innovatoren, Entscheidungsträger und Technologiebegeisterte. Diese Art von "European MIT" zielt darauf ab, "ein starkes digitales Europa zu schaffen, indem unternehmerische Ingenieure ausgebildet werden, d.h. Menschen mit technischer Kompetenz und Geschäftssinn", sagt Chahab Nastar, der Innovationsdirektor der Organisation.
Wie jedes Jahr bringt das auf der Veranstaltung präsente Innovationsdorf seit 2010 mehrere Start-ups zusammen, die das "paneuropäische Ökosystem" bilden. Unter dem Begriff "digitales Wohlbefinden" zusammengefasst, nehmen medizinische Start-ups in diesem Jahr einen besonderen Platz ein. Den Beweis dafür liefert die Eröffnungsrede von Willem Jonker, CEO des EIT Digital: "Innovationen im Gesundheitswesen schaffen einen virtuosen Versorgungszyklus. Je mehr sie Zugang zu Daten haben, die sie durch Algorithmen verarbeiten, desto persönlicher und nützlicher wird die Gesundheitsreise sein."
EIN GEMEINSAMER PUNKT: DIE "TECHNIK FÜR DAS GUTE".
Die exponierten Start-ups sind in verschiedenen Bereichen des medizinischen Bereichs positioniert, haben aber eines gemeinsam: die Arbeit im allgemeinen Interesse.
"Ich wollte zeigen, dass Design einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Menschen haben kann, indem es es einfacher und zugänglicher macht", erklärt Baher Al Hakim, CEO von Medicus KI. Diese B2B-Plattform, die auf künstlicher Intelligenz (KI) basiert, ist in der Lage, medizinische Analysen zu visualisieren und zu interpretieren, um sie in vereinfachte Informationen umzusetzen. Dieser Arzt stellte sich diese Lösung vor, indem er feststellte, dass kranke Menschen am häufigsten im Internet nach Antworten auf ihre Gesundheitsprobleme suchten. "Die Sorge ist, dass die Informationen oft sehr verwirrend, ja sogar beunruhigend sind", fährt er fort. Die Lizenz, die an verschiedene Dienstleister wie Krankenhäuser oder Versicherungen verkauft wird, wird heute von "19 Kunden in 6 Ländern" genutzt.
Natürlich steht bei dieser Art von Anwendung der Datenschutz im Mittelpunkt. "Vom ersten Tag an haben wir über diese Frage nachgedacht", sagt der CEO. Nach Prüfung der Einsatzmöglichkeiten einer Blockchain entschied sich das Team schließlich für die "einfachste" Lösung: Alle Informationen werden ohne externen Server am Telefon gespeichert. "Trotz allem können wir die Daten wiederherstellen, wenn die Person ihr Handy verliert", sagt Baher Al Hakim ohne weitere Aufklärung. Bald wird der Antrag in Frankreich in der medizinischen Biologiegruppe Labexa eintreffen. Und der nächste Schritt ist "die Implantation auf dem chinesischen Markt", vertraut uns der Arzt an.
Konkret enthält die Anwendung mehrere Funktionen wie die Möglichkeit, Diäten zu folgen, körperliche Übungen durchzuführen (Fotos unten)... und gleichzeitig an die gesundheitlichen Belange des Benutzers angepasst zu sein. Dieses Tool ist auch in der Lage, die häufigsten Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck... zu verhindern. Auch zur Präventionsmedizin hat sich das niederländische Start-up View Derma verpflichtet.
FRÜHERKENNUNG VON HAUTKREBSERKRANKUNGEN
Das Unternehmen bietet ein Dermatoskop der neuen Generation an, das in der Lage ist, Krebserkrankungen auf der Haut frühzeitig zu erkennen. Diese Idee basiert auf folgender Beobachtung: Zu wenig Hautkrebs wird frühzeitig erkannt, um richtig behandelt zu werden. Bei Tumoren des Stadiums 1 und 2 ist die 5-Jahres-Überlebensrate dagegen... 98 %.
Das Gerät verwendet Multispektralbilder, die die physikalischen Fähigkeiten eines menschlichen Auges übersteigen. "Das Ziel ist es, alles zu sehen und besser zu werden", verrät Magdalena Scheijgrond, CEO von Dermal Choices, einer Gruppe, die verschiedene Start-ups wie View Derma betreut. Darüber hinaus steht den Ärzten ein Algorithmus zur Verfügung, um "fundiertere, zuverlässigere und genauere Entscheidungen zur Erkennung von Hautkrebs" zu treffen.
Diese Innovation richtet sich vorerst vor allem an Dermatologen, aber in Zukunft soll sie auch Hausärzten zugute kommen. View Derma ist stolz auf eine deutliche Senkung der Kosten für das Gesundheitssystem, da kranke Menschen früher diagnostiziert wurden. Leider ist es unmöglich, Bilder des betreffenden Werkzeugs zu sehen. "Das Dermatoskop befindet sich in der klinischen Prüfung und wird dann so umstrukturiert, dass es schnell in den Krankenhäusern ankommen kann. Wir müssen bis Ende 2019 warten", sagt Magdalena Scheijrgond.
SILBERWIRTSCHAFT IM ZENTRUM DER GESUNDHEITSTECHNOLOGIE
Einige Akteure haben sich entschlossen, sich auf dem Seniorenmarkt zu positionieren. Tatsächlich ist die Beobachtung unbestreitbar: Die Weltbevölkerung altert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wird sich der Anteil der über 60-Jährigen zwischen 2000 und 2050 von 11 auf 22 Prozent verdoppeln. Es wird erwartet, dass die absolute Zahl der Menschen ab 60 Jahren im gleichen Zeitraum von 605 Millionen auf 2 Milliarden ansteigen wird. Gleichzeitig gibt es weniger medizinisches Personal, das sie begleitet.
Auf dieser Grundlage wurde "SARA" (für Social and Autonomous Robotic Health Assistant) in den Niederlanden geboren. Dieser Begleiter-Roboter ist nicht dazu gedacht, ältere Menschen zu behandeln, sondern ihnen durch Interaktion mit ihnen Gesellschaft zu leisten. Der Roboter kommt als Maschine aus Sanbot in Shenzhen, China. Die Software wurde in Zusammenarbeit mit GIM Robotics entwickelt.
Die Inbetriebnahme arbeitet auch an einem Navigationsalgorithmus für das Gerät, so dass es sich beispielsweise innerhalb eines EPHAD autonom bewegen kann. SARA befindet sich derzeit in der Testphase in drei Anlagen, zwei in den Niederlanden und eine in Finnland. "Wir haben noch keinen endgültigen Preis, weil wir bereits in eine endgültige Version 1.0 investieren wollen", sagt Emmy Rintjema, Datenmanagerin bei diesem Start-up.
EIN MAGISCHER TISCH FÜR MENSCHEN MIT PSYCHISCHEM VERSAGEN
Das niederländische Start-up-Unternehmen Active Cues hat beschlossen, Menschen mit geistiger Behinderung oder Demenz zu helfen. Seine Idee scheint einfach zu sein, ist aber sehr genial. Es ist ein therapeutischer Projektor. Die kleine graue Box ist hoch oben aufgestellt und projiziert verschiedene Motive (Blumen, Musiknoten, Schmetterlinge) auf eine ebene Fläche, mit der ältere Menschen interagieren können. Die Spiele wurden nicht zufällig ausgewählt: "Man muss immer weiche Farben und langsame Bewegungen wählen, um überreizte Menschen nicht zu stimulieren", ergänzt Sjoerd Wennekes, International Director bei Active Cues.
Der "Tovertafler" oder "magische Tisch" soll die Betreuungsreise für Patienten, Familien und Pflegekräfte erleichtern. Die Patienten können je nach Bedarf zusammen oder allein spielen. Diese therapeutische Lösung ist nun in sieben Ländern verfügbar. Um es zu erwerben, müssen Sie ca. 7000 Euro rechnen, abhängig von den Steuern.